Arten von Durchfall
Je nach Dauer der Beschwerden wird Durchfall in drei Hauptkategorien unterteilt:
- Akuter Durchfall: weniger als 14 Tage
- Anhaltender Durchfall: länger als 14 Tage
- Chronischer Durchfall: über 4 Wochen
Auch wenn plötzlicher Durchfall in unangenehmen Situationen – etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Restaurants – belastend sein kann, betrifft er nahezu jeden Menschen irgendwann im Leben. Es gibt jedoch Maßnahmen, die helfen können, das Risiko für Durchfall zu verringern.
Da Durchfall durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann, ist es oft sinnvoll, auch auf begleitende Symptome zu achten. Diese können wertvolle Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache geben. In diesem Leitfaden werden mögliche Auslöser von Durchfall, die Hauptsymptome sowie Schritte zur Behandlung und Prävention erläutert.
Ursachen von Durchfall
Die verschiedenen Formen von Durchfall haben unterschiedliche Ursachen.
Ursachen für akuten und anhaltenden Durchfall
Die Ursachen von akutem und anhaltendem Durchfall unterscheiden sich von denen eines chronischen Verlaufs. Mögliche Auslöser sind:
- Bakterielle oder virale Infektionen: Häufig werden Durchfälle durch Viren wie Noroviren oder Rotaviren oder durch Bakterien wie Shigellen, E. coli oder Clostridioides difficile (C. difficile) verursacht. Lebensmittelvergiftungen entstehen, wenn diese Erreger in den Körper gelangen.
- Reisedurchfall: Durchfall kann auftreten, wenn beim Aufenthalt im Ausland kontaminiertes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel konsumiert werden. Häufig sind bakterielle oder virale Infektionen die Ursache.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Bestimmte Arzneimittel können Durchfall als Nebenwirkung verursachen. Ein Blick auf die Packungsbeilage kann Aufschluss geben.
- Stress und Angst: Psychische Belastungen können die Darmfunktion beeinflussen und Stressdurchfall auslösen.
- Nahrungsmittelallergien: Menschen mit Allergien können unterschiedlich auf bestimmte Lebensmittel reagieren – Durchfall gehört zu den möglichen Symptomen. Häufige Allergene sind Erdnüsse, Nüsse, ungeschältes Obst sowie Fisch und Meeresfrüchte.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Neben Allergien können auch Unverträglichkeiten Durchfall verursachen. Ein häufiges Beispiel ist Laktoseintoleranz.
- Menstruation: Viele Frauen erleben während ihrer Periode neben den häufig krampfartigen Schmerzen auch Verdauungsveränderungen und -beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.
Ursachen für chronischen Durchfall
Wenn Durchfall länger als vier Wochen anhält, spricht man von anhaltendem Durchfall. Mögliche Ursachen sind:
- Ernährung: Bestimmte Lebensmittel oder Inhaltsstoffe wie Koffein, Alkohol, FODMAPs (fermentierbare Kohlenhydrate) und künstliche Süßstoffe können die Verdauung beeinflussen und anhaltenden Durchfall begünstigen.
- Reizdarmsyndrom (RDS): Diese komplexe Verdauungsstörung steht möglicherweise mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere in Verbindung. Durchfall ist eines der möglichen Symptome.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen zu Darmentzündungen, die durch genetische und immunologische Faktoren verursacht werden.
- Zöliakie: Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem die Darmschleimhaut an, wenn Gluten aufgenommen wird. Dies kann zu einer Schädigung des Dünndarms und damit zu Durchfall führen.
In manchen Fällen können mehrere dieser Faktoren gleichzeitig auftreten. Eine gezielte ärztliche Abklärung hilft, die Ursache zu bestimmen und eine passende Behandlung einzuleiten.
Symptome von Durchfall
Durchfall tritt häufig als Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen auf. Zusätzlich können weitere Beschwerden auftreten, darunter:
- Bauchkrämpfe
- Übelkeit und Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Schwindelgefühl
Bei Durchfall verliert der Körper vermehrt Flüssigkeit, was zu Dehydration führen kann. Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel sind:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schwindel oder Benommenheit
- Trockene Mundschleimhaut, rissige Lippen oder eine trockene Zunge
- Tief liegende, eingefallene Augen
Behandlung von Durchfall
Flüssigkeitszufuhr und Elektrolyte
Bei akutem Durchfall ist es besonders wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, um eine Dehydration zu vermeiden. Hierfür eignen sich:
- Orale Rehydratationslösungen (ORS), die speziell zur Wiederherstellung des Elektrolythaushalts entwickelt wurden
- Sportgetränke mit Elektrolyten
Ernährung während einer Durchfallepisode
Bestimmte Lebensmittel können Durchfall verstärken und sollten daher gemieden werden. Dazu gehören:
- Alkohol und koffeinhaltige Getränke
- Milchprodukte
- Fettreiche oder frittierte Speisen
- Scharf gewürzte Speisen
- Obstsorten wie Äpfel, Pfirsiche und Birnen
Während einer akuten Durchfallepisode kann der Appetit verringert sein. Sobald er zurückkehrt, kann die gewohnte Ernährung schrittweise wieder aufgenommen werden.
Behandlung von chronischem Durchfall
Chronischer Durchfall bessert sich in der Regel nicht von selbst. Hier ist es notwendig, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und gezielt zu behandeln.
Medikamente zur Behandlung von Durchfall
Die Wahl eines geeigneten Medikaments hängt von der Ursache, der Dauer und den begleitenden Symptomen ab. Tritt Durchfall wiederholt auf und ist mit Schmerzen beim Stuhlgang verbunden, könnte eine chronische oder persistierende Erkrankung vorliegen.
Ein einzelnes Auftreten von Durchfall hingegen ist meist auf eine Infektion oder verdorbene Lebensmittel zurückzuführen.
Vor der Einnahme von Medikamenten sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert oder Rat in der Apotheke gesucht werden.
Was kann man gegen Durchfall tun?
Akuter Durchfall lässt sich in vielen Fällen kurzfristig behandeln. Tritt er jedoch häufiger auf, kann das sehr belastend sein und erfordert eine gezielte Unterstützung des Darms.
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Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
In den meisten Fällen ist Durchfall harmlos. Wenn die Beschwerden jedoch länger anhalten oder ungewöhnliche Symptome auftreten, kann dies auf eine ernsthafte Ursache hinweisen. Besonders bei anhaltendem Durchfall über zwei oder mehr Tage sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Warnzeichen, bei denen ein Arztbesuch notwendig ist:
- Blut im Stuhl
- Schwarzer oder teerartiger Stuhl
- Anhaltendes Erbrechen
- Sechs oder mehr wässrige Durchfälle innerhalb von 24 Stunden
- Symptome einer Dehydration (z. B. starker Flüssigkeitsverlust, Schwindel, trockener Mund)
Wie kann man infektiösen Durchfall vorbeugen?
Infektiöser Durchfall wird häufig durch bakterielle oder virale Erreger verursacht, die über Lebensmittel, Wasser oder Kontaktflächen übertragen werden. Eine gute Hygiene ist der wichtigste Schutz vor Magen-Darm-Infektionen.
Tipps zur Vorbeugung von infektiösem Durchfall:
- Hände gründlich waschen – nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung oder dem Verzehr von Speisen.
- Reinigung von Bad und Küche: Eine regelmäßige Reinigung von Bad und Küche reduziert das Infektionsrisiko.
- Persönliche Gegenstände nicht teilen – Handtücher, Besteck und Geschirr sollten nicht gemeinsam genutzt werden, um eine Ansteckung zu vermeiden.
- Lebensmittel hygienisch zubereiten – rohe und gegarte Speisen getrennt lagern, Lebensmittel ausreichend kühlen und vor dem Verzehr vollständig durchgaren.
Wer diese Maßnahmen beachtet, kann das Risiko für Durchfall durch Bakterien, Viren oder verdorbene Lebensmittel deutlich senken.
Fragen und Antworten
Wie lange dauert Durchfall?
Die Dauer von Durchfall kann stark variieren. Akuter Durchfall klingt in der Regel innerhalb von 14 Tagen ab. Hält er länger als 14 Tage an, spricht man von persistierendem Durchfall. Chronischer Durchfall dauert über vier Wochen und kann auf eine ernstere Ursache hinweisen.
Was sollte man bei Durchfall trinken?
Bei Durchfall ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Verlust von Wasser und Elektrolyten auszugleichen. Empfohlen werden mindestens zwei bis drei Liter pro Tag. Besonders geeignet sind stilles Wasser, ungesüßter Kräutertee oder leicht gesalzene Brühe. Auch verdünnte Fruchtsäfte oder spezielle Elektrolytlösungen können helfen, den Mineralstoffhaushalt zu stabilisieren. Getränke mit Koffein, Alkohol oder viel Zucker sollten hingegen vermieden werden, da sie den Durchfall verstärken können.
Was sollte man bei Durchfall essen?
Leicht verdauliche Lebensmittel sind bei Durchfall besonders gut verträglich. Empfehlenswert sind Zwieback, Toast, gekochter Reis, Kartoffeln oder Haferbrei. Auch gedünstete Möhren oder Bananen können helfen, den Darm zu beruhigen. Auf fettige, stark gewürzte oder blähende Speisen sollte verzichtet werden, da sie die Verdauung zusätzlich belasten. Eine spezielle Diät ist meist nicht erforderlich, wichtig ist jedoch eine langsame Rückkehr zur gewohnten Ernährung.
Warum habe ich ständig Durchfall?
Wiederkehrender Durchfall kann auf verschiedene Ursachen hinweisen, darunter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom. Eine ärztliche Abklärung sollte in diesen Fällen in jedem Fall erfolgen, um die genaue Ursache zu ermitteln.
Wann sollte man bei Durchfall zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Durchfall länger als 72 Stunden anhält. Treten zusätzliche Symptome auf wie Blut oder Eiter im Stuhl, hohes Fieber, starke Bauchschmerzen oder Anzeichen einer Dehydration wie Schwindel und trockene Haut, ist eine sofortige ärztliche Abklärung notwendig. Hält der Durchfall über mehrere Wochen an, tritt er nachts auf oder geht mit unerklärlichem Gewichtsverlust einher, sollte innerhalb einer Woche ein Arzt konsultiert werden.
Helfen Paracetamol und Ibuprofen bei Durchfall?
Paracetamol und Ibuprofen lindern nicht den Durchfall selbst, können aber Begleitsymptome wie Kopfschmerzen oder Fieber reduzieren. Eine direkte Behandlung der Durchfallsymptome ist mit diesen Schmerzmitteln nicht möglich.
Weitergehende Informationen
- gesund.bund.de: Durchfallerkrankungen: Ursachen und Behandlung | gesund.bund.de
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Lebensmittelinfektionen: https://www.bfr.bund.de/de/lebensmittelinfektionen-11100.html
- Deutsche Zöliakie-Gesellschaft: https://www.dzg-online.de/
- RKI; Norovirus-Gastroenteritis: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Noroviren.html
- gesund.bund.de: Nahrungsmittelallergie: Symptome und Diagnose: https://gesund.bund.de/nahrungsmittelallergie#definition