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Ursachen von chronischem Durchfall

Von chronischem Durchfall spricht man, wenn die Beschwerden immer wieder auftreten und über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen bestehen. Die Ursachen können vielfältig sein – einige sind schnell behandelbar, während andere eine langfristige Behandlung erfordern.

Auch wenn sich chronischer Durchfall nicht immer vollständig verhindern lässt, können bestimmte Maßnahmen dazu beitragen, den Alltag angenehmer zu gestalten. Der erste Schritt ist, die zugrunde liegende Ursache zu erkennen.

Die folgende Übersicht zeigt die häufigsten Auslöser für chronischen Durchfall.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom umfasst eine Reihe von Symptomen, die die Darmfunktion beeinträchtigen. Dazu gehören Durchfall, Blähungen, Verstopfung und Bauchschmerzen.

Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, doch Experten gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren zur Entstehung beitragen können.

Da das Reizdarmsyndrom chronisch verläuft, treten die Symptome oft phasenweise auf. Für die Diagnose analysieren Ärztinnen und Ärzte charakteristische Muster in den Beschwerden und schließen andere Erkrankungen aus.

Die Symptome lassen sich mit gezielten Maßnahmen oft gut kontrollieren. Eine angepasste Ernährung, Stressreduktion und spezielle Medikamente können helfen, Beschwerden zu lindern und den Alltag spürbar zu verbessern.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Darmgesundheit – und damit auch für Verdauungsbeschwerden wie wiederkehrenden Durchfall. Eine ballaststoffarme Kost mit schwer verdaulichen Kohlenhydraten, Koffein, Alkohol oder künstlichen Süßstoffen kann die Beschwerden verstärken. Oft lassen sich die Symptome durch eine gezielte Anpassung der Ernährung verbessern.

Bei einem Reizdarmsyndrom wird häufig eine FODMAP-arme Ernährung empfohlen. Dabei werden bestimmte schwer verdauliche Kohlenhydrate (FODMAPs: vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole) für vier bis acht Wochen reduziert und anschließend schrittweise wieder eingeführt. Auf diese Weise lassen sich individuelle Unverträglichkeiten erkennen und gezielt vermeiden.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Der Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) umfasst zwei eigenständige Erkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Viele Betroffene leiden unter schmerzhaften Krämpfen und wiederkehrendem Durchfall, der manchmal mit Blut im Stuhl einhergeht.

Die Beschwerden treten typischerweise schubweise auf. Während eines Schubs verstärken sich die Symptome, gefolgt von Remissionsphasen, in denen die Entzündungen abklingen und nur wenige oder keine Beschwerden auftreten.

Zöliakie

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem beim Verzehr von Gluten körpereigenes Gewebe angreift. Dadurch wird die Darmschleimhaut geschädigt, was die Nährstoffaufnahme im Dünndarm beeinträchtigt.

Die Symptome können weit über den Magen-Darm-Trakt hinausgehen. Neben Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Verdauungsstörungen können auch Müdigkeit, ungewollter Gewichtsverlust, Hautausschläge, Unfruchtbarkeit, Nervenschäden sowie Probleme mit der Koordination, dem Gleichgewicht und der Sprache auftreten.

Für Betroffene ist eine strikt glutenfreie Ernährung der einzige Weg, um Beschwerden zu vermeiden und langfristige Schäden zu verhindern.

Zöliakie ist in Deutschland bei etwa einer von 250 Personen nachweisbar. Weltweit variiert die Häufigkeit stark und liegt je nach Region zwischen einer von 200 bis 1.000 Personen.

Medikamente als mögliche Ursache für Durchfall

Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, ist oft auf Medikamente angewiesen. Einige Wirkstoffe können jedoch als Nebenwirkung anhaltenden Durchfall verursachen. Dazu gehören unter anderem:

  • Antibiotika (insbesondere Makrolide)
  • Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer
  • Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium
  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), die bei Depressionen eingesetzt werden
  • Blutzuckersenkende Medikamente wie Metformin

Wenn Durchfall als Nebenwirkung den Alltag stark beeinträchtigt, kann es sinnvoll sein, mit einer Ärztin, einem Arzt oder in einer Apotheke über alternative Medikamente zu sprechen.

Wie lässt sich chronischer oder anhaltender Durchfall verhindern?

Die Vorbeugung von chronischem oder anhaltendem Durchfall hängt stark von der jeweiligen Ursache ab. Dennoch gibt es einige grundlegende Maßnahmen, die helfen können, Beschwerden zu reduzieren oder Schübe zu vermeiden:

  • Reizende oder schwer verdauliche Lebensmittel meiden: Dies ist besonders wichtig für Menschen mit Reizdarmsyndrom und Zöliakie. Fettreiche, stark gewürzte oder hochverarbeitete Lebensmittel sowie Alkohol können die Verdauung zusätzlich belasten. Menschen mit Zöliakie müssen strikt auf Gluten verzichten, um Beschwerden zu vermeiden.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten beachten: Einige Arzneimittel können als Nebenwirkung Durchfall auslösen. Falls Beschwerden auftreten, kann es sinnvoll sein, mit einer Ärztin, einem Arzt oder in einer Apotheke über Alternativen zu sprechen.
  • Probiotika bei Antibiotikaeinnahme: Um antibiotikaassoziierten Durchfall (AAD) zu vermeiden, wird häufig die Einnahme von Probiotika empfohlen.
  • Auf Hygiene achten: Eine zusätzliche Magen-Darm-Infektion kann die Symptome verschlimmern. Gründliches Händewaschen, eine korrekte Lagerung von Lebensmitteln, der Verzicht auf abgelaufene Produkte sowie das vollständige Durchgaren von Speisen helfen, Infektionen vorzubeugen.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere von Durchfall-Episoden zu verringern und die Darmgesundheit zu unterstützen.

Wie kann man die Darmfunktion unterstützen?

Eine gesunde Darmflora spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Verdauung. Probiotika helfen, das Gleichgewicht der Darmbakterien zu stabilisieren und unterstützen wichtige Körperfunktionen. Studien zeigen, dass sie unter anderem das Immunsystem stärken und die Verdauung von Ballaststoffen verbessern können.

Eine intakte Darmflora ist nicht nur für die Nährstoffaufnahme entscheidend, sondern hilft auch, Verdauungsbeschwerden wie Durchfall zu vermeiden.

Medizinprodukte wie GAVIDarm können dazu beitragen, die Darmfunktion zu stabilisieren – insbesondere bei Veränderungen durch das Reizdarmsyndrom (RDS) oder bestimmte Medikamente. GAVIDarm Häufiger Durchfall kann helfen wiederkehrende Darmbeschwerden wie Durchfall, Blähungen und Bauschmerzen zu lindern und deren Wiederauftreten vorzubeugen.

Bessere Darmgesundheit durch richtige Ernährung

Die Aufnahme von Probiotika in die tägliche Ernährung kann dazu beitragen, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen und die Verdauung zu unterstützen. Spürbare Verbesserungen treten jedoch meist erst nach etwa vier Wochen regelmäßigen Verzehrs auf.

Probiotische Lebensmittel zur Unterstützung der Darmflora

Fermentierte Lebensmittel enthalten natürliche Milchsäurebakterien, die die Darmgesundheit positiv beeinflussen können. Dazu gehören:

  • Sauerteigbrot
  • Kefir (fermentiertes Joghurtgetränk auf Milchbasis)
  • Miso (fermentierte Sojabohnenpaste)
  • Tempeh (fermentierte Sojabohnen)
  • Essiggurken (bei natürlicher Fermentation)
  • Kimchi (fermentiertes, gewürztes Gemüse aus der koreanischen Küche)

Diese Lebensmittel liefern wertvolle probiotische Bakterien wie Lactobacillus und Lactococcus, die helfen können, das natürliche Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten. Eine spürbare Verbesserung der Verdauung zeigt sich in der Regel nach etwa vier Wochen regelmäßiger Probiotika-Einnahme.

Präbiotische Lebensmittel: Nährstoffquelle für gesunde Darmbakterien

Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die als Nahrung für nützliche Darmbakterien dienen. Sie fördern das Wachstum und die Aktivität dieser Bakterien, wodurch die Verdauung unterstützt und das Darmsystem gestärkt wird.

Zu den wichtigsten präbiotischen Lebensmitteln gehören:

  • Bananen
  • Tomaten
  • Sojabohnen
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Vollkorngetreide (Roggen, Weizen, Gerste)
  • Artischocken
  • Chicorée-Wurzel

Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS), chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) oder Zöliakie sollten vor größeren Ernährungsumstellungen ärztlichen Rat einholen, da einige Lebensmittel schwer verdaulich sein können.

Probiotika als Ergänzung zur täglichen Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist der wichtigste Faktor für eine gesunde Darmflora. Doch nicht jeder mag fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder Essiggurken. In solchen Fällen können probiotische und präbiotische Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Alternative sein, um das Mikrobiom zu unterstützen und die Verdauung zu fördern.

Fragen und Antworten

Wann sollte ich wegen wiederkehrendem Durchfall zum Arzt?

Wiederkehrender Durchfall kann harmlos sein, sollte aber ärztlich abgeklärt werden, wenn er sehr häufig auftritt, besonders stark ist oder mit weiteren Symptomen einhergeht. Warnzeichen sind:

  • Blut im Stuhl
  • Anhaltende oder starke Bauchschmerzen
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Anzeichen von Dehydrierung
  • Fieber

Muss ich bei Durchfall zu Hause bleiben?

Durchfall, der durch das Reizdarmsyndrom oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursacht wird, ist nicht ansteckend. In diesen Fällen besteht keine Notwendigkeit, zu Hause zu bleiben.

Welche Aufgaben hat der Darm?

Der Darm spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung. Er zersetzt die Nahrung, transportiert sie durch den Körper und sorgt dafür, dass wichtige Nährstoffe aufgenommen werden. Gleichzeitig hilft er dabei, unverdauliche oder schädliche Stoffe über den Stuhl auszuscheiden.

Kann ich täglich Probiotika einnehmen?

Für die meisten Menschen ist die tägliche Einnahme von Probiotika unbedenklich.

Warum tritt Durchfall nach dem Essen auf?

Tritt Durchfall unmittelbar nach dem Essen auf, können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Häufig sind Nahrungsmittelallergien, Unverträglichkeiten oder verdorbene Lebensmittel der Auslöser. Auch sehr scharfe oder fettige Speisen sowie künstliche Süßstoffe wie Sorbitol können den Darm reizen und eine schnelle Reaktion hervorrufen.

Bei Menschen mit Reizdarmsyndrom kann der Verzehr bestimmter Lebensmittel zudem Beschwerden verstärken und einen Schub auslösen.

Weitergehende Informationen

  1. gesund.bund.de: Durchfallerkrankungen: Ursachen und Behandlung | gesund.bund.de
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Lebensmittelinfektionen: https://www.bfr.bund.de/de/lebensmittelinfektionen-11100.html
  3. Deutsche Zöliakie-Gesellschaft: https://www.dzg-online.de/
  4. RKI; Norovirus-Gastroenteritis: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Noroviren.html
  5. gesund.bund.de: Nahrungsmittelallergie: Symptome und Diagnose: https://gesund.bund.de/nahrungsmittelallergie#definition